Seiko Smartpad

(01.07.2004 00:00 CET)

Auch wenn die Palm-Welt bei Pocket PC-Usern verpönt ist, ab und zu gibt es doch Dinge, die es wert sind, auf den Pocket PC Markt portiert zu werden. Eines dieser Dinge ist das Smartpad von Seiko. Der Ansatz ist einfach: So sehr die Welt mit PDAs durchsetzt ist, und so leistungsfähig diese mittlerweile sind, manchmal gibt es Situationen, wo ein einfacher Block mit einem Bleistift nötig ist. Die Situationen nämlich, in denen man schnell eine Skizze abzeichnen muß, etwas mitschreiben muß. In dieser Situation ist man zwar für den Moment mit dem Block zufrieden, will man dann aber das eben aufgezeichnete weiterverarbeiten, dann steht man wieder am Anfang des Problems. Ohne Scanner droht der Mehraufwand des erneuten "Erfassens".

Das Seiko SmartPad ist eine Mappe, die etwas größer als das DIN A5-Format ist, und in der ein beliebiger PDA (StrongARM, also alle iPAQs, die neuen Jornadas, Casios, Toshibas, etc.) durch Klettband befestigt Platz findet (beim iPAQ bietet sich wieder die Verwendung des Leerjackets an). Über dem PDA befindet sich ein Infrarotsender, der die eingegebenen Daten an den PDA übermittelt. Dazu findet sich auf der rechten Seite der Mappe ein handelsüblicher Schreib-Block. Wirklich handelsüblich? Ja! Der "Zauber" des ganzen wird unter anderem durch den beiliegenden Stift erklärt:

Löst man dessen Kappe und steckt sie hinten auf, dann wird zum einen aus der Kappe ein Stylus, zum anderen hat man vorne eine Kulimine.Die wiederum ist auch ziemlich normal... Im Zusammenspiel mit der integrierten Elektronik (der Stift wird mit einer AAAA-Batterie versorgt, also noch eine Stufe kleiner als Micro), die durch einen Mikroschalter beim Ansetzen des Stiftes auf das Papier dessen Position auf dem Block überträgt und der Elektronik unter dem Block (die mit zwei Micro-Batterien versorgt wird) wird jeder Strich, der gemacht wird, genau so wie auf dem Block in den PDA übertragen. Im InkManager, der beiliegenden Software, wird das Blatt dann entsprechend dargestellt, kann verändert werden, Text kann wie mit einem Textmarker markiert werden, etc. Das Blatt im Foto oben sieht dann auf dem iPAQ so aus:

Die Linien (die auf dem originalen Block ebenfalls vorhanden sind) können natürlich ausgeblendet werden, so daß man weißes Papier erhält. Eine weitere schöne Eigenschaft ist die Möglichkeit, InkNotes an Outlook-Aufgaben anzuhängen, also einer Aufgabe eine handgeschriebene Notiz anzuhängen, die dann aufgerufen werden kann.

Mit der selben Technik läßt sich das Smartpad auch als externe Tastatur nutzen, indem man mit dem Stift auf die auf der Fläche unter dem Block aufgedruckten Tasten tippt. In jedem Fall bequemer als mit der Bildschirmtastatur, auch wenn man sich mit einem englischen Layout zufriedengeben muß. Dafür kann man über die "Int´l"-Taste jederzeit auf die über den normalen Tastenbelegungen aufgeprägten internationalen Zeichen zugreifen, also auch für den deutschen Benutzer problemlos.

Damit aber noch nicht genug: Was nützen die schönsten Notizen auf dem PDA, wenn man sie nicht einfach auf den PC bekommt? Die InkWriter-Software hängt sich mit ihrer PC-Komponente in die ActiveSync-Verbindung und ermöglicht so sowohl das Öffnen als auch die Weiterverarbeitung der Notiz auf dem PC. Hier ist z.B. die in den Bilder oben dargestellte Notiz als .JPG-Datei.

Das faszinierende am Smartpad ist für mich zum einen ganz klar die Einfachheit der Bedienung. Ist die Software einmal gestartet, dann wird die "Aufzeichnung" auf dem Pocket PC ganz einfach durch den ersten Klick auf das Papier gestartet. Die Kategorien aus Outlook werden übernommen, man kann die Inknotes also ganz einfach einzelnen Gebiten zuordnen, etc. Muß man mehrere Blätter beschreiben, die zu einer Notiz gehören sollen, dann fügt man eben eine weitere, leere Seite ein, so einfach, als wenn man den Block umschlägt (was natürlich zusätzlich nötig ist).
Zum anderen ist die gesamte Aufzeichnung verblüffend exakt: Jeder Strich sitzt auf dem Display exakt dort, wo auch der Strich auf dem Papier ist. Egal, wie schnell ich bisher geschrieben habe, die Aufzeichnung hat nicht ein einziges Mal gestockt.

Nach zwei Meetings, in denen ich das SmartPad an Stelle eines normalen Blocks verwendet habe, kann ich nur eins sagen: Ein wertvoller Begleiter. Und wenn man zwei Minuten nach Ende schon die Notizen allgemein per Mail verteilt, auch ein Schocker... ;-))) Daher:

Update im Mai 2003: Mittlerweile hat SII das Software Developer Program gelauncht: Man stelle sich folgendes vor: Eine Software eines Drittanbieters liest die Signale des Inklink/Smartpad aus und setzt sie direkt um in Text, in dem eine OCR-Software darauf aufsetzt. Schon ist ein per Hand ausgefülltes Formular so aufbereitet, dass es in eine Datenbank geht. Und das ist möglich, wenn man sich das SDK hier herunterlädt.

Preis:

EUR 149,- Strassenpreis

Fazit:

Perfekter Begleiter in Meetings!

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